Am letzten Wochenende wurde der Saucony Peregrine 6 auf dem Rheinsteig einem ausführlichen Testlauf unterzogen - hier ist mein
Erfahrunsbericht:
Auf den ersten Blick erschien der Schuh aus meiner Perspektive etwas klobig und steif, da ich sonst eher an minimalistisches Schuhwerk
gewöhnt bin. Allerdings habe ich beim ersten Reinschlüpfen festgestellt, dass er ein sehr angenehmes Tragegefühl abgibt und eine komfortable Passform aufweist. Etwas unangenehm empfand ich
den chemischen Geruch, der beim Öffnen des Schuhkartons aufsteig.
Zu den farblichen Akzenten mit den Neonfarben auf oliven Grundton ist zu sagen: Reine Geschmacksache - wie immer bei der Farbwahl. Ich
bin eigentlich nicht der größte Fan von quitschbunten Neonfarben, ich finde dass der Farbkontrast des Peregrine allerdings irgendwie was hermacht.
Der Schlappen kommt mit einer 4mm-Sprengung daher und spielt damit Freunden eines natürlichen Laufstils in die Karten. Er bringt 350
Gramm in Größe 47 auf die Küchenwaage (fällt groß aus). Alle weiteren Detailinfos lest ihr euch bitte auf der Herstellerseite durch, ich bin kein Freund davon, diese Infos per copy &
paste in meinem Erfahrungsbericht nachzuquatschen und sie als persönliches Expertenwissen zu verkaufen. Dazu einfach hier
klicken.
Testbedingungen: Kanpp 60km Rheinsteig (über 2 Tage). Wer den Rheinsteig im oberen Mittelrheintal auf der Strecke zwischen Lorchhausen
und Kamp-Bornhofen kennt, der wird mir zustimmen, dass dieser Abschnitt so ziemlich die komplette Bandbreite an Untergrundbedingungen abdeckt, die uns als Trailrunnern begegnen (inklusive
kleiner Klettersteig). Alpine Passagen waren natürlich nicht dabei. Allerdings kommen die mit Felsen durchsetzen Pfade in den Rheinhängen, den Bedingungen von alpinen Passagen zum Teil recht
nahe. Leider war ich ausschließlich bei trockenen Bedinungen unterwegs, weshalb ich das vielversprechende Sohlenprofil nicht bei nassen Bodenverhältnissen testen konnte :(
Dem Peregrine konnte auf meinem Testlauf kein Untergrund etwas anhaben - der Gute hat ausschließlich mit super Grip geglänzt. Auch
Schotter und Asphalt lassen sich dank einer ordentlichen Portion Dämpfung - die das Gefühl für den Untergrund allerdings nicht vollends schluckt - gut meistern.
Probleme hatte ich mit dem Fersenhalt, wo sich unangenehme Scheuerstellen aufgetan haben. Das kann und möchte ich allerdings nicht
ausschließlich der Passform des Peregrine zur Last legen, denn ich hätte den Testschuh wohl besser eine halbe Nummer kleiner gebraucht. Zudem muss ich selbstkritisch feststellen, dass ich
hirnrissigerweise auch noch sehr dünne Socken an hatte, was den Umstand noch verstärkte. Also Augen auf bei der Größenwahl!
Ansonsten gab der Schuh auch nach Stunden immer noch ein komfortabes Laufgefühl ab. Die Passform der Zehenbox ist gut konstruiert. Für
meine Hobbitfüße breit genug gewählt, aber nicht so üppig, dass er für Leute mit schmalen Füßen durchs Raster fällt. Zudem glänzt er mit einer gelungenen Schnürung, die sich mittels
geriffelten Schnürsenkel bombenfest justieren lässt.
Fazit:
Der Saucony Peregrine 6 ist mit seiner komfortablen Passform und ausgewogenen Dämpfung ein super Trailschuh für lange Einheiten. Dank
der allroundfähigen Sohle kann ich ihn für alle Untergründe empfehlen. Wer gerne in gut gedämpften Schuhwerk unterwegs ist, kann mit dem Peregrine sicherlich auch seinen Spaß auf kurzen
Einheiten haben. Aus meiner subjektiven Betrachtung heraus, ist mir der Peregrine für kurze Trailrunden allerdings zu viel Schuh am Fuß, hier würde ich definitiv leichtere/ flexiblere Modelle
vorziehen.
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