Trekkingtour durch den nationalpark Aigüestortes

Ende September gings in die spanischen Pyrenäen, um die Schuhe für eine einwöchige Trekkingtour durch den Nationalpark Aigüestortes zu schnüren. Dieser Nationalpark präsentierte sich als ein Outdoorrevier par Exellence, zweifelsohne eine der schönsten Touren, die ich je gemacht habe.

Die Idee zu dieser Tour kam mir vor einigen Jahren, als ich einen Teilabscnitt des Fernwanderwegs GR11 unter die Socken genommen hatte und so begeistert von den dortigen Erfahrungen war, dass ich unbedingt zurückkehren wollte. Der GR 11 durchzieht die gesamte Gebirgskette der Pyrenäen (auf der spanischen Seite) vom Atlantik bis zum Mittelmeer. Insgesamt umfasst diese Tour gut 800km und jeweils knapp 50000 Höhenmeter im Auf - und Abstieg. Kilian Jornet hat für die "Begehung" der kompletten Route 7 Tage benötigt. Interessierte Wanderer, die sich unsicher sind, ob sie sich das auch in einer Woche zutrauen können, der kann auch in Teilabschnitten die landschaftlichen Perlen des GR 11 abklappern. So zum Beispiel den GR 11 -Abschnitt durch den Nationalpark Aigüestortes, der sich mit einigen nebenrouten wunderbar zu einer Rundtour kombinieren lässt, wie ich ihn unter die Socken genommen habe.

Ein paar Tipps und Infos für Leute, die es mir gleich tun möchten. Die Anreise erfolgte von Barcelona aus mit einer direkten Busverbindung nach El Pont de Suert. 5-stündige Fahrt für 30€, gut frequentierte Strecke - Kotztüte nicht vergessen, falls ihr meinen Fahrer erwischt. Solche guten und direkten Busverbindungen zu den Ausgangspunkten des GR 11 sind selten, welshalb mir El Pont de Suert als idealer Startort erschien. Nachdem ich Flug und Busfahrt alles an einem Tag hinter mir ließ konnte ich an tag zwei sofort loslegen. Im folgenden beschreibe ich die Tagesettappen meiner Route. Die Gehzeiten beziehen sich auf die reine Gehzeit, ohne Pausen. Falls ihr die Route nachlaufen möchtet beachtet bitte, dass ich mit Ultraleicht-Gepäck unterwegs war. das Rucksackgewicht umfasste ledigleich 5-6 Kilo, je nach Proviantbeladung (inklusive warmer Schlafsack und Isomatte). Aufs Zelt habe ich verzichtet, da das Campieren im Nationalpark Aigüestortes ausdrücklich verboten ist. Übrigens ganz im gegenteil zu den meisten anderen regionen in den spanischen Pyrenäen, wo Wildzelten erlaubt ist und deshalb garkein Problem darstellt. Ntürlich verlängern sich die gehzeiten beträchtlich, wenn man mit schwerem Gepäck unterwegs ist. Die Zeitangaben sollten als Richtwert trainierte Ausdauersportler verstanden werden. Übernachtet habe ich teils in talorten und teils in den Noträumen der Berghütten, die hier in der absoluten Nebensaison Ende September schon ihren Wirtschaftsbetrieb eingestellt haben, denn ich bin kein Freund von den Mtratzenlagern in bewirtschafteten Hütten, wo man - gestapelt wie die Umzugskartons - in den Kojen liegt und sich ein achtstündiges Schnarchkonzert reinziehen darf. Dann lieber hart, aber frei und unabhängig auf der Isomatte zwischen den Mäuseköddeln in den Nothütten liegen. Abschließend noch der Hinweis, dass die Hochgebirgspfade des GR 11 kein Anfängerrevier sind. Man sollte hier Wandererfahrung in alpinen Gelände und einen gten Orientierungssinn mitbringen. Höhenmeterscheue Menschen werden hier keinen Spaß finden - zu oft lassen die steilen Steigungen zu den Passquerungen die Socken qualmen, die Oberschenkel brennen und die Lunge pfeifen.