Altra Lone Peak 3

Fakten zum Schuh und den Testbedingungen:
  • Gewicht = 275g in Größe 42 (offizielle Angabe)
  • Sprengung = 0mm (wie alle Altra-Schlappen)
  • Sohle = allroundfähig
  • Passform = für breite Füße
  • Testkilometer: 130

Testbedingungen: Fast ausschließlich Testläufe ab 25km, welche auf dem Saar-Hunsrück-Steig und dem Rheinsteig stattfanden, deren wechselndes Terrain so ziemlich alles an Untergrundbedingungen abdeckt, was normalsterblichen Trailläufern auf ihren Touren begegnet (hochalpines Gelände natürlich ausgenommen). 
Statur des Testers: 178cm - 70kg - also eher unten im Gewichtssektor.
Altra Lone Peak 3.0 Testbericht
Sohlenkonstruktion:
Hier ist mir aufgefallen, dass der Lone Peak 3 ein etwas bissigeres Profil aufweist, als seine Vorgängermodelle. Die allroundfähige Sohle hat mir in fast allen Einsatzgebieten eine gute Bodenhaftung verschafft. Besonders auf trockenem Fels klebt der Schuh förmlich am Untergrund und man kann hier richtig Stoff im Downhill geben.
Wie das bei allen allroundfähigen Sohlenkonstruktionen der Fall ist, so muss man Abstriche beim Grip machen, wenn es in tiefen Matsch geht oder über nasse Steine/ Fels. Einen Tot muss man halt sterben, denn wer hier 100%igen Grip will, brauch entsprechende Stollen, die wiederum die Allroundfähigkeit beeinträchtigen.
Design:
Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und jeder wird dazu eine andere Ansicht haben. Meiner Meinung nach hat Altra beim Lone Peak - wie auch bei allen anderen Schuhmodellen - eine klare Schippe drauf gelegt, was die Attraktivität des Designs anbelangt. 
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Passform:
Die Passform ist - wie traditionell bei allen Altramodellen - sehr komfortabel und mit großer Zehenbox konstruiert. Genau das richtige für breite Hobbitfüße und lange Distanzen, wo die Quanten auf Dauer anschwellen.
Mit seiner "Zero-Drop" spielt der Lone Peak Läufern in die Karten, die einen natürlichen Laufstil an den Tag legen und solchen, die darauf umstellen wollen. Aber Vorsicht - die Umstellung auf 0mm muss langsam und mit Geduld betrieben werden, sonst geht der Schuss nach hinten los. Hat man dieses aber Projekt erst einmal bewerkstelligt, so wird man mit großer Lauffreude und strammen Wadeln belohnt. Zudem kann man Achillessehnenproblemen getrost ade sagen.
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Dämpfung/ Laufgefühl:
Der Lone Peak weist eine üppige Dämpfung auf, die selbst nach 5 Stunden noch für ein sehr wohliges Laufgefühl gesorgt hat. Die Dämpfung ist dabei so konstruiert, dass das Gefühl für den Untergrund nie vollends verloren geht. Man bekommt einen sauberen Abdruck hin, der auch flotte Tempopassagen ermöglicht, anstatt im Fußbett zu "schwimmen", wie es bei anderen Dämpfungsmonstern der Fall sein kann.
Die wohldosierte Dämpfung erlaubt es dem Läufer, auch nach vielen Stunden auf dem Trail noch mit Speed in den Downhill zu gehen, wo es mit Minimalschuhwerk langsam holprig wird, sobald die Fußmuskulatur ermüdet und die allgemeine Konzentration nachlässt. Der Lone Peak spult in diesem Fall quasi von alleine sein Programm ab, walzt  ohne Probleme über kleinere Unebenheiten und verzeiht damit kleinere Fehltritte. Insbesondere auf Schotterwegen empfand ich diese Downhills mit dem Lone Peak sehr entspannend.
Altra Lone Peak 3 Testbericht
Lone Peak 3 - erste Wahl für lange Kanten und Etappenläufe mit vollgepacktem Rucksack
Schnürung:
Die Schnürung lässt sich super anpassen, einmal festgezurrt sitzt sie 1a und dank der komfortabel gepolsterten Zunge hat man auch bei fester Schnürung nie ein einschneidendes Gefühl am Spann. Gewöhnungsbedürftig sind natürlich diese ellenlangen Schnürsenkel, die gefühlt einen halben Meter vom Schuh baumeln. Das brauch kein Mensch und der Sinn erschließt sich mir nicht, das Problem ist allerdings mit einem Scherenschnipp und Feuerzeug (zum verlöten der gekappten Enden) im Handumdrehen behoben.
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Haltbarkeit:
Sofern ich das nach 130km beurteilen kann, präsentiert sich die Haltbarkeit wesentlich besser als beim Vorgängermodell 2.0 (den 2.5 kenne ich nicht). Der Stollenabrieb hält sich bisher sehr in Grenzen, Obermaterial noch top - beim LP 2.0 war nach dieser Distanz schon wesentlich mehr abgewätzt.
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Fazit:
Mir persönlich ist der gut gedämpfte Altra Lone Peak 3 etwas zu viel Schuh für die meisten Einsatzgebiete - er macht für mich erst richtig Sinn bei langen Kanten. Bis 60km kann ich auch problemlos den Altra Superior 3.0 laufen. Etwas schwerere Läufer und solche, die gerne in gedämpften Schuhwerk laufen, finden mit dem Lone Peak aber sicherlich einen idealen Begleiter, der wenig Wünsche offen lässt. Der Schuh eignet sich in meinen Augen hervorragend als treuer Begleiter für mehrtägige Etappenläufe mit vollgepacktem Rucksack (selbst ausprobiert) und Trekkingtouren. 
Dass man mit dem Lone peak aber auch zügig über die Trails fegen kann, beweist seit Jahren Matthias Krah .- einer der besten deutschen trailläufer - der mit dem Lone Peak schon bei zahlreichen (auch internationalen!) Wettkämpfen ganz oben aufs Podest gestiegen ist.
Wem die Umwelt und Tiere am Herzen liegen, der findet beim Altra Lone Peak Produktionsmaterial, das ohne Zusatzstoffe aus der Nutztierhaltung auskommt - die Schuhe sind also 100% vegan.
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Wer mehr detaillierte Infos zum Lone Pak sucht, schaut ihr am besten auf der offiziellen Homepage von Altra um - dazu einfach hier klicken.

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