CorrectToes und Zehensocken

Heute präsentiere ich einen Erfahrungsbericht zu einem Ausrüstungsgegenstand, der bei manchen Lesern sicherlich ein Naserümpfen und die berechtigte Frage „Wozu brauch man so einen Kram“ hervorrufen wird. Zählt man sich zu den glücklichen Sportlern, die keine Verletzungsbeschwerden haben und bei denen von Kopf bis Fuß alles im Lot sitzt, ist diese Frage sicherlich berechtigt. Leider gehören jedoch nicht Alle zu dieser aussterbenden Spezies und daher haben manche Hilfsmittel ihren berechtigten Sinn: Die CorrectToes unterstützen dich dabei, deine Zehen in ihre natürliche Position zu bringen und sorgen somit für eine natürliche Lasten- und Druckverteilung im Fuß.

 

Leider ist die Bewegungsfreiheit unserer Füße nämlich durch diverse Zivilisationskrankheiten oft sehr eingeschränkt: Hochhakiges und zu schmal geschnittenes Schuhwerk engen den Vorfuß ein und hemmen die Bewegungsfreiheit der Zehen. Dadurch kann es auf Dauer zu erheblichen Beschwerden in der Fußfunktion kommen. Die Fußgewölbe werden durchgetreten, Spreiz- und Plattfüße (und wie sie alle heißen), im schlimmsten Fall gepaart mit Hallux Valgus (Verschiebung des Großzehengelenks) sind nicht selten die Folge. Solche Probleme bringen den ganzen Bewegungsablauf aus dem Gleichgewicht und führen früher oder später unweigerlich zu Verletzungsproblemen. Ich kann persönlich ein leidiges Lied davon singen, bin selbst Spreizfuß und Hallux geplagt. Dadurch hatte ich mein Quergewölbe bei jedem Schritt durchgetreten, ein Abrollen über den dicken Onkel hat nicht mehr stattgefunden und der kleine Zeh hat bewegungsunfähig wie ein totes Stück Fleisch am Huf gehangen. Am Ende war es soweit, dass ich monatelang außer Gefecht war wegen einer Entzündung der Mittelfußköpfchen (auch Metatarsalgie genannt).

 

So, jetzt komme ich zum Kern der Sache, verzeiht das ganze Vorgeplänkel, aber das Hintergrundwissen ist notwendig, um den Sinn und Zweck dieser kleinen Gehilfen zu begreifen. Detaillierte Infos zu den CorrecToes könnt ihr diesem Videoclip entnehmen:

Erfahrungsbericht:

Die CorrectToes haben bei mir sehr gute Dienste geleistet, ich trage sie in Kombination mit Zehensocken zum Laufen (mittlerweile bis zu 3Std), im Fitnessstudio, auf der Arbeit – eigentlich, wann immer ich die Gelegenheit dazu habe.

Man muss sich erst einmal ein paar Wochen an das Tragen rantasten, dann geht die Gewöhnung allerdings relativ fix und man kann die Laufkilometer mit den CorrectToes schnell steigern. Gepaart mit gezieltem Training für die Fußmuskulatur und der Rumpfstabilität (nicht vergessen!), sowie mit häufigem Barfußlaufen in der Wohnung habe ich es geschafft, meine tiefgreifenden Fuß- und Haltungsprobleme besser in den Griff zu bekommen. Das Fußquergewölbe stellt sich langsam wieder auf, das Großzehengrundgelenk (auf Deutsch der dicke Onkel) bewegt sich schrittweise wieder in Position und der Abrollvorgang läuft mittlerweile wieder viel natürlicher. Nur als Anmerkung: Das hat mit etwas Disziplin und Regelmäßigkeit auch ohne Einlagen geklappt, die wohl der Sargnagel für mein Laufhobby gewesen wären – aber das ist wieder ein eigenes Diskussionsthema, das ich hier (noch) nicht eröffnen möchte.

Auch wenn die CorrectToes bei vielen Leuten ein müdes Lächeln hervorrufen, ich will die Dinger nicht mehr missen. Ihr müsst natürlich beim Gebrauch darauf achten, dass ihr Schuhwerk tragt, dass sich durch eine breite Zehenbox und möglichst wenig Sprengung auszeichnet. Ich habe hier sehr gute Erfahrungen mit allen Schuhen von Altra-Running gemacht, die quasi prädestiniert für das Tragen der CorrectToes sind. Auch die Modelle von Inov-8 leisten diesbezüglich hervorragende Dienste. Wenn du dich für diese Schuhe interessierst, dann schau mal hier in meine Testberichte rein.

 

Positiv erwähnen möchte ich zudem, dass ich einen super freundlichen Kundendienst erlebt habe. Mir ist nach relativ kurzer Zeit ein Corrector in der Mitte eingerissen, das war aber wohl Selbstverschulden, da ich die Dinger falsch angezogen habe. Ich habe das reklamiert und der Vertreter hat mir prompt ein neues Paar gesendet - mit dem freundlichen Videohinweis für ein korrektes Anlegen der CT. Seither habe die Teile über ein halbes Jahr unzählige Kilometer getragen, ohne dass sich bisher Verschleißerscheinungen bemerkbar gemacht haben.

 

Eine kleine Kritik möchte ich allerdings zum Preis loswerden: Als Laie und ohne kaufmännische Ausbildung obliegt es mir sicher nicht, eine gültige Aussage über die Angemessenheit des Preises loszulassen. Dafür habe ich zu wenig Einblick in Produktionskosten etc. 65€ für die diese relativ kleinen Silikoneinlagen erscheinen mir allerdings etwas hoch gegriffen. Bei allem Lob zu den CorrecToes – aber hey, beim Preis müsste doch noch bisschen was gehen…

 

Ansonsten aber Daumen hoch und vielen Dank für die Entwicklung dieses super Produktes!

 

Mehr Informationen zu den CorrectToes findet ihr auf der offiziellen Internetpräsenz. Dazu einfach hier klicken.

 

PS: Die Zehensocken von INJINJI kann ich in Kombination mit den CorrectToes absolut empfehlen und werde zu gegebener Zeit auch noch einen kleinen Erfahrungsbericht präsentieren.