Testbericht Hoka One One TenNine

Testbericht Review Hoka One One Ten Nine

Paul hat als Hoka-Ambassador einen der limitierten TenNine ergattern können und die Dinger in den letzten Woche über die Trails gejagt. Hier sein Bericht über dieses außergewöhnliche Modell der Trailschuhschmiede HOKA ONE ONE.

 

Hoka hat's mal wieder getan. Er ist unfassbar klumpig, groß und fällt aus so ziemlich jedem Raster, das man sich als Läufer unter einem normalen Schuhwerk vorstellen kann. Also ist doch alles wie immer bei Hoka? Ja – zumindest, wenn man sich an die Anfänge und die ersten Modelle zurück entsinnt. Damals war es ein Bondi oder Stinson, heute heißt unser zartes Monster TenNine. Der Name leitet sich von 10^9 ab, was auch für Giga steht. In Zahlen bedeutet das 360 g und 4 mm Sprengung. An sich sind das doch sehr moderate Werte, wenn man sich das Erscheinungsbild mal genauer zu Gemüte führt. Und eben bei diesem Erscheinungsbild fragt man sich ja schnell, was das Ganze eigentlich soll? Ist das ernst gemeint und funktioniert das womöglich auch noch?

 

Grundsätzlich soll der Schuh dem Läufer im Downhill Flügel verleihen. Für mich also eine Win-Win-Situation, denn nichts macht wohl mehr Spaß, als den Trail förmlich herunter zu fliegen. Und das klappt ganz hervorragend, wenn man sich erst einmal auf das Laufgefühl eingelassen hat. Die Übergroße der nach unten hin breiter werdenden Mittel- und Außensohle fängt einen behutsam auf und punktet durch die große Aufstandfläche mit Grip vom Feinsten. Klar - viel Fläche ergibt auch gleich viel Reibung. Die fluffige Hoka-Dämpfung lässt einen dabei allerdings immer wie auf Wolken laufen. Das ist auch dringend geboten, denn vom Laufstil her gibt der Schuhe eher einen Fersenlauf im Downhill vor, wodurch auch die Rockerkonstruktion des TenNine voll zur Geltung kommt und man super durch seine Schritte rollen kann. Wer sich also darauf einlassen kann und im Downhill mal nicht über den Vorfuß gehen will, hat hier richtig Spaß. 

 

Aber was ist nun mit dem Rest? Das Leben besteht ja schließlich nicht nur aus Downhill, sondern legt einem ja auch mal eine flache Passage oder gar einen Anstieg in den Weg. Hier läuft sich der Schuh überraschend unauffällig. Einzig auf flachen Asphaltpassagen fällt anfangs der Spoiler etwas auf, aber das verschwindet dann doch recht schnell im Hintergrundrauschen. 

 

Also ja, der Schuh kann deutlich mehr wie Downhill ballern. Er kann sicher auch souverän Ultra und vor allem kann er an lockeren Tagen glänzen, wenn die Beine mal nicht so viel spüren wollen, sondern einfach sanft gebettet dahin rollen wollen. Der Halt im Schuh ist ganz hervorragend, denn das weiche Obermaterial und besonders die eingenähte Zunge umfassen den Fuß sehr angenehm. Der kleine Zipfel an der Fersenkonstruktion, den man bereits von andern Marken kennt, hilft übrigens super beim Anziehen. 

 

Als Hoka Ambassador habe ich den Schuh gestellt bekommen. Nichtsdestotrotz stelle ich hier meine eigene Meinung dar und bin in keiner Weise verpflichtet den Schuh in irgendeiner Weise anzupreisen.