Ultratrail Atlas Toubkal 2016

Trailabenteuer in Marokkos hohem Atlas

Eine knappe Woche nach dem Rückflug nach Deutschland unternehme ich mal den Versuch, meine Eindrücke vom Atlas-Trail-Toubkal zusammenzufassen, was keine leichte Aufgabe ist, denn der UTAT war für mich so eindrucksvoll, dass es nicht leicht ist, diese vielfältigen Erlebnisse geordnet auf Papier zu bringen. Um meine Leser nicht mit ellenlangen Erzählungen zu langweilen, gebe ich mir Mühe, mich auf das Wesentliche zu beschränken.

Der UTAT findet im Atlasgebirge von Marokko statt. Start-  und Zielort ist Qukaimden, ein kleines Dorf auf einem Hochplateau, wo im Winter sogar Ski gefahren wird, was unschwer an den Liften in der Umgebung zu erkennen ist. Bis Qukaimden es sind etwa 1,5 Stunden Fahrtzeit für 70km ab Flughafen Marrakech. Wir (das ist eine Gruppe von 8 deutschen Läufern) landen Donnerstagabend in Marrakech. Flüge ab Frankfurt-Hahn mit Ryanair ca. 185€ samt aller Gebühren. Mit dabei ist auch Oliver Binz, der als Botschafter des UTAT für den deutschsprachigen Raum fungiert, und der mir im vorhinein die Entscheidung zur Teilnahme sehr leicht gemacht hat,  indem er vorab alle Unklarheiten sehr freundlich und geduldig aufgeklärt hat.

Es gilt beim UTAT verschiedene Distanzen zu bewältigen. Ich nehme an der Challenge teil, eine Wertung über 2 Tagesetappen mit insgesamt 68km (42/26) und rund 4000 Höhenmetern. Alle Fakten zum Lauf findet ihr auf dem aktuellen Flyer, der an dieser Stelle auch gleichzeitig als "Save the Date" dienen soll, falls ihr vielleicht auch mit einer Teilnahme am UTAT liebäugelt.

Anreise und Akklimatisierungstag

Der Empfang am Flughafen ist dank der Freundlichen Helfer sehr herzlich, kurze Wartezeit und schon bringt uns der Shuttlebus nach Qukaimden auf 2600m-Höhe. Unterwegs dürfen wir schon zahlreiche Eindrücke von den Häuserblocks rund um Marrakech sammeln und auch in der endlosen Serpentinenfahrt durch die Berge gibt es einiges zu bestaunen. Bei der Ankunft ist es mittlerweile ist es dunkel und schon empfindlich kalt. Rasch beziehen wir unsere Zelte, darüber hinaus gibt es die Möglichkeit in der Skihütte  desd Clud-Alpin-France in Mehrbettzimmern (gegen 80€ Aufpreis) zu übernachten. Die Zelte sind geräumig und für 4 Personen ausgelegt, die Nächte allerdings kalt - etwa 5 Grad, was noch verhältnismäßig warm für diese Jahreszeit war, wie mir mehrfache Teilnehmer berichten. Letztes Jahr habe es hier richtig runter gemacht, sodass man um einen trockenen Schlafsack bangen musste. Da bin ich etwas beruhigt, dass für dieses Wochenende äußerst trockene Wetterbedingungen vorhergesagt wurden. Meine Zeltcrew hatte sich übrigens scheinbar kurzfristig umentschlossen und ein Zimmer im einzigen Hotel des kleinen Ortes gemietet, weshalb ich für die nächsten Tage das Privileg einer Privatunterkunft genieße. Dank der Seitenbacher-Bergsteigermüsli-Blähungen bin ich darüber nicht böse. Das Müsli ist nicht nur "lecker lecker", wie im Werbeslogan ausreichend erwähnt, es sorgt auch für ordentlich Musik im Kessel! Immer diese blöde Verblendung der Tatsachen in der Werbeindustrie, auf die wir zu gerne reinfallen :)

Abends gibt es noch was zu mampfen und es wird das ein oder andere Bierchen in der gemütlichen Stube der CAF-Hütte genossen, wo sich die Läufer in den Abendstunden stets zum Fachsimpeln versammeln. Besonders beliebt sind dabei die Plätze an den rar gesäten Steckdosen, um Handys und sonstigen Elektrokram zu laden. 

 

Am nächsten Morgen genieße ich den Sonnenaufgang, beobachte die Berber, wie sie die Maultiere beladen und frühstücke im großen Verpflegungszelt, das sehr rührig hergerechtet ist - bin kurz unschlüssig, ob hier eine Hochzeit, oder ein Läuferfrühstück stattfindet ;).

Mit den Maultieren wird sämtliches Equipment in die entlegensten Winkel des Atlas transportiert, um hier die Checkpoints für die 105km-Variante zu errichten.

Im Anschluss an das Frühstück gab es noch nen kleinen Espresso an der Hüttentheke, wonach wir wir mit zahlreichen Teilnehmern eine kleine Akklimatisierungswanderung auf ca 3000m Höhe in Angriff nahmen. Hier gewann man erste Eindrücke davon, wie gewaltig sich das Atlasgebirge erstreckt und auch die dünne Höhenluft macht deutlich, dass das hier oben in den Wettkampftagen eine ganz harte Nummer wird, die nicht mit Läufen in den heimischen Gebirgen und schon garnicht mit meinem heimatlichen Mittelgebirgesrevier zu vergleichen ist. Nebenbei überholten uns auch die Maultierkarawane, die ein ganz schönes Tempo vorlegten, und uns schnaufende Wanderschar im Anstieg ziemlich alt aussehen ließ.

Zum Mittagessen sind wir in eins der leckeren Garagenrestaurants in Oukaimden eingekehrt. Nachmittags erfolgte die Abholung der Startunterlagen, sowie die obligatorische Rucksackkontrolle. Auch für die 42/26km war eine umfangreiche Pflichtausrüstung mitzuführen, die im Anmeldezelt sorgfältig inspiziert wurde. Nach dieser Kontrolle hat sich allerdings niemand mehr darum geschert, was die Läufer in ihren Rucksäcken mitführten und einige Kontrahenten hatten an der Startlinie bereits sehr kräftig ausgedünnt, was nicht nur unverantwortlich ist, sondern auch eine Unfairness gegenüber anderen Sportlern darstellt, die regelkonform einen schweren Rucksack schleppen. Man sollte sich allerdings fragen, wen man damit bescheisst? Am meisten wohl sich selbst!  

 

Racebriefing

Vor dem Abendessen stand noch das sehr ausführliche Race-Briefing (in drei Sprachen: französisch, englisch, deutsch) auf der Agenda, in welchem die Teilnehmerschar sehr eindringlich für die Schwierigkeiten der 105km-Distanz instruiert wurde. Nach Allem, was ich aufgeschnappt habe, ist die Messlatte des Veranstalters, dass es sich hier um einen der kniffligsten 100km-Läufe handelt, wohl keine Hochstapelei. Die wagemutigen Ultras steigen hier je 6500 Höhenmeter im Auf/Abstieg, klettern auf eine Höhe von 3600 Metern und sind dabei zwischenzeitlich bis zu 10 Stunden in völliger Autonomie in den verlassensten Atlaswinkeln unterwegs – um hier nur einige Schlagwörter zu nennen. Wenn ihr euch für eine spannende Erzählung über die Bezwingung dieses Monsters interessiert: Joe Kelbel – rasender Laufreporter von trailrunning.de – war bei der diesjährigen Auflage auch am Start und hat einen tollen Bericht über seine Erfahrungen geschrieben (Link im Textanhang). Aber auch die Challenge über 42/26 km sollte kein Pappenstiel werden, hatten wir doch in zwei Etappen immerhin auch insgesamt 4000 Höhenmeter, abschnittsweise auf technisch sehr anspruchsvollem Untergrund zu meistern. Zum Schluss gabs noch einige wichtige Tipps der Medical-Crew mit auf den Weg: „Saufen was das Zeug hält – die Höhe trocknet euch aus!“ war der einheitliche Tenor der Rennärzte beim Briefing. Naja, das sollte ja das kleinste Problem werden, dachte ich mir. Diese Disziplin wurde ja schließlich in der Jugendzeit zu jedem Wochenende ausführlich perfektioniert.

Etappe 1: Marathon de l`Atlas

Nach einer kalten und unruhigen Nacht klingelte um 4:30 der Wecker und die erste Hürde war zu nehmen: Es galt sich aus dem warmen Schlafsack zu schälen und einen der begehrten Toilettenplätze zu ergattern. Danach Stirnlampe auf, rein in die kalten Sportklamotten, kurzes Frühstück und um kurz vor 6 sammelten wir uns, gemeinsam mit den Ultraläufern, zur Startaufstellung. Der angespannten Horde wurde hier vom Stadionsprecher Ludo, der in der französischen Trailszene bekannt wie ein bunter Hund und bei zahlreichen Großveranstaltungen am Werk ist (z.B. UTMB), ordentlich eingeheizt, und spätestens als der Startschuss ertönte, war die Müdigkeit wie weggeblasen und das Adrenalin in den Adern.

Der Läufertross bewegte sich in (noch) finsterer Nacht auf den ersten Anstieg zu, sodass schon nach 2km Einrollen die Trailstöcke gezückt wurden, welche in diesem Gelände wirklich Sinn machen. Nach ¾ des Anstiegs, der hier auf einer breiten Forststraße verlief (was die absolute Ausnahme beim UTAT darstellt), gönnte ich mir einen Blick auf die unter mir liegenden Serpentinen. Es war mein erster Rennstart in der Dunkelheit und ich kannte die Bilder der Stirnlampen, die sich wie eine Glühwürmchenkette den Berg hinaufschlängelten bisher nur von Fotos. Einen solchen Moment live mitzuverfolgen, war für mich ein erstes großes Highlight, das nur wenige Kilometer später noch um einiges übertroffen wurde, als wir punktgenau zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel des ersten Anstiegs ankamen. Unbeschreiblich schön, wie die Sonne sich hinter dem mächtigen Atlas erhob und ihre wärmenden Strahlen spendete!

Ich möchte euch nun nicht mit ellenlangen Erzählungen nerven, denn ich kann die vielen tollen Momente auf Papier sowieso nicht so rüber bringen, wie sie in Wirklichkeit erlebt wurden, weshalb ich mich hier auf ein paar wesentliche Momentbeschreibungen beschränken möchte:

 

Bis zum ersten Verpflegungspunkt bei km19 (das war der leichte Teil, ab hier gings dann zur Sache), der in einem sehr idyllischen Tal/ Berberdorf lag, musste ich bereits 2x zum Wasserlassen anhalten, weshalb ich mich beim Verlassen des VPs für die nächsten 12 km mit 1,5Liter Wasservorrat gut gerüstet sah. Ein leichtsinniger Fehler, wie sich alsbald rausstellen sollte. Denn auf einer Länge von 8km wartete hier sofort ein Anstieg von 1200 Höhenmetern. Anfangs purzelten die Höhenmeter noch fleißig, ein herrlicher Trail führte uns das Tal hoch zum Pass auf 3200m. Je näher wir uns diesem näherten, desto mehr Probleme bereitete allerdings die Höhenluft und das Atmen fiel zusehends schwerer. Darüber hinaus waren die Wasservorräte nach 2/3 des Anstiegs fast aufgebraucht. Hier herrschten etwa 15 Grad Celsius, nicht wirklich warm, auch wenn es mir in der Sonne und der Anstrengung wärmer vorkam. Aber die Höhenluft entzog in der Tat so viel Flüssigkeit, dass die Ansage der Rennärzte am Vorabend ihre absolute Berechtigung hatte. Die Marschroute hieß also, es irgendwie über den Pass zu schaffen, und den Downhill bis zum nächsten Verpflegungspunkt ohne größere Ausfallerscheinungen hinter mich zu bringen. Den anderen Mitstreitern ging es allerdings scheinbar nicht wesentlich besser, das Feld hatte sich bereits so weit auseinander gezogen, dass hier oben fast keinen anderer Läufer aufrückte.

Der Streckenposten auf dem Pass gab mir den Hinweis, dass der folgende Downhill sehr schön zu laufen sei, was mich etwas erleichterte, um gleich darauf ernüchtert festzustellen: Diese Ansicht lag wohl im Auge des Betrachters, denn für einen dehydrierten Mittelgebirgsläufer war es immer noch ein Wagnis, den teils stark verblockten Abstieg im Laufschritt zu bewältigen. So kam dann Eins ums Andere: Steine im Schuh (2x anhalten dank Gamaschen, die zu Hause im Wohnzimmer lagen) und ein kurzzeitiges Verlaufen machten die Sache nicht einfacher. Fluchend über meine doofen Fehler erreichte ich das ersehnte Berberdorf, wo es endlich was zu trinken gab. Kurz vor dem VP folgte ein absoluter Höhepunkt der beiden Lauftage. In den Dorfgassen und an der Schule hatten sich die Dorfkinder versammelten, jubelten/ klatschten lautstark und liefen mit uns gemeinsam zum VP ein (siehe Fotos)

Insgesamt gesehen, waren diese Querungen der Berberdörfer ein unbeschreiblich tolles Erlebnis und ein ungeschminkter Einblick in eine andere Welt, der wirklich eine Erfahrung wert ist. Die Menschen leben hier nicht wesentlich komfortabler, wie man sich das vom Mittelalter her vorstellt. Sie leben in Lehmhütten und von dem Wenigen, was die kargen Berge hergeben. Treiben das Vieh durch die Gassen (Straßen gibt es hier in den Dörfern keine), Waschen die Wäsche am Fluss und erfreuen sich an Kleinigkeiten. Da wird man schon ein wenig nachdenklich: Wir dagegen leben zu Hause im gelobten Land, teils wie die Maden im Speck – die Sonne scheint uns aus dem Allerwertesten und doch beklagen sich die Menschen allerorts, wie schlecht es ihnen doch geht und wie unsicher die Zeiten sind. All diejenigen sollte man mal für ein paar Wochen in diese Dörfer schicken, wo ein Berbervater von unserer versnobten Ausrüstung wahrscheinlich zehn Jahre seine Familie ernähren könnte.

geqäultes Lächeln an der Verpflegungsstation
geqäultes Lächeln an der Verpflegungsstation

Zurück zum Tagesgeschehen: Ziemlich gequält und mit einem Brand wie ein Ochse kam ich am VP an, wo die äußerst herzlichen Freiwilligen nicht mit Aufmunterungen und guter Verpflegung sparten. Die rührige Morgane, welche uns bereits am Donnerstag am Flughafen sehr nett in Empfang genommen hatte, machte noch ein paar Fotos mit dem Kommentar „You are so beautiful“ - Ironie des Schicksals kann man das angesichts meines Zustandes wohl nur nennen– ganz bestimmt war ich der Aller-Einzige, zu dem sie das heute gesagt hat :)

Der Rest ist schnell erzählt: Ein weiter brutaler Anstieg mitten in der Sonne, der die Socken qualmen ließ, begleitet von einer einseitigen Kommunikation mit meinem Wegbegleiter, den es wenig interessierte, dass ich mehrmals klar gemacht hatte, der französischen Sprache leider nicht mächtig zu sein und höflich darum bat, die Kommunikation in englisch fortzusetzen. Der nette Geselle babbelte unbeirrt in seiner Landessprache weiter, wohingegen ich mir die Luft sparte – hatte es bitter nötig für den Anstieg. Nachdem der höchste Punkt erreicht war, gings einen gut zu laufenden Downhill Richtung Ziellinie in Oukaimden, wo den restlichen Tag über die Wunden geleckt wurden.

Hier ein paar Impressionen der Zieleinläufe:

Paulo Pires aus Portugal hat die Bilder des ersten Tages in einem tollen Video zusammengefasst - seht selbst:

Etappe 2: La VIREe d`Ikkiss

Am zweiten Tag sind wir glücklicherweise zu einer veträglicheren Uhrzeit (9:00) gestartet. Etwas ausgeschlafener ging es daher an die Startlinie, die in der Morgensonne schon angenehm temperiert war. Nach dem Startschuss war - wie sollte es anders sein - gleich mal wieder ein Anstieg zu bewältigen, bei dem sich die müden Beine gleich bemerkbar machten. Danach folgte ein schier endloser Downhill, der einfach nur Laune gemacht hat – mal technisch anspruchsvoll, mal einladend zum Tempo machen. In Anbetracht der Lauffreude auf diesem Trail waren die müden Knochen schnell vergessen.

Profil der zweiten Etappe
Profil der zweiten Etappe

Im Tal bei km16 folgte ein kurzes Auftanken am einzigen offiziellen Verpflegungspunkt, wonach zur Abwechslung mal wieder klettern auf einem anspruchsvollen Anstieg angesagt war, bevor die Ziellinie gequert werden durfte. Da ich am zweiten Tag penibel auf die Wasserzufuhr geachtet hatte und mich sehr gut fühlte, konnte ich die landschaftlichen Eindrücke auf dieser Etappe richtig genießen, bevor in Oukaimden stolz das Finishershirt übergestreift wurde. Bilder sagen bekanntlich mehr als 1000 Worte und deshalb möchte ich an dieser Stelle anstatt großer Reden lieber ein Video präsentieren, welches einen tollen Einblick in die Bergwelt des hohen Altas und die Eindrücke beider Renntage gibt. Das Video ist von Frank Hardt aus Urbar, vielen Dank dafür :)  

Den restlichen Nachmittag über bejubelten wir noch die tapferen Mitstreiter, welche die 105km-Strecke nach bis zu 36 Stunden, und total abgekämpft erreichten. Tolle Emotionen! Wer wissen will, warum Menschen sich so etwas "antun", der sollte man hier zur Ziellinie kommen und in die Gesichter schauen, da liegt die Antwort offen.

 

Am Abschlussabend fand natürlich die Siegerehrung statt, bei der die deutschsprachigen Teilnehmer kräftig absahnten:

  • Lisa Mehl gewann unangefochten die Challengewertung (42/26km) bei den Damen, Mareike Sueltz wurde drittbeste Frau in dieser Kategorie.

  • Auf der 105km-Distanz siegte Marion Reuss aus Österreich, gefolgt von Yvonne Lehnert auf Rang 2

  • Petra Mayer heimste Platz drei bei den Damen ein, die eintägig auf der Marathondistanz starteten

  • Moritz auf der Heide wurde hervorragender zweiter in der Challenge gegen eine bärenstarke Konkurrenz, und das trotz erheblichen gesundheitlichen Beschwerden auf Etappe 1

  • Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer und Finisher, den Gesichtern an der Ziellinie zufolge haben sich alle wie Sieger gefühlt!

Zum Abschluss der Veranstaltung gab es am Sonntagabend noch ein wenig Hüttenzauber, bevor am Montag der Shuttelbus Richtung Marrakesch rollte. Ich hatte hier noch Aufenthalt bis Dienstagabend, wo der Heimflug auf dem Programm stand. Es empfiehlt sich unbedingt, die Reise zum UTAT mit einem Aufenthalt in Marrakesch zu verbinden. Ich muss allerdings sagen, dass mein Kopf - nach den vielfältigen Erlebnissen in der einsamen Bergwelt des Atlas – etwas überfordert mit der Verarbeitung aller Eindrücke dieser labyrinthartigen, lauten und total verrückten (im positiven sinne) Stadt war.

 

Abschließend noch ein paar gute Gründe für eine Teilnahme am UTAT:

  • weil im Läufercamp einfach eine tolle Kameradschaft unter den Teilnehmer zahlreicher Nationen herrscht

  • Weil die Bergwelt des hohen Atlas euch Eindrücke vermittelt, die ihr euer Leben nicht vergessen werdet

  • weil niemand Angst haben muss, hierher zu kommen. Leider sehen das viele Sportler wohl anders, da die Anmeldezahlen aus Terrorangst stark gesunken sind (hat man mir zumindest erzählt). Ich habe mich gefragt – warum? Marokko hat das globale Terrorproblem bestens im Griff! In dieser Hinsicht leben wir in Europa derzeit gefährlicher...

  • Weil das marokkanische Bier zwar teuer ist, auf der Sonnenterrasse der CAF-Hütte in Oukaimden aber  hervorragend schmeckt :)

  • Weil die Kosten für dieses Event, im Verhältnis zu dessen Erlebniswelt, in meinen Augen sehr günstig sind.

  • Weil wir mit Oliver Binz in Deutschland einen Ansprechpartner haben, der sich allen Unklarheiten und Fragen annimmt und sehr gut weiterhelfen kann (gilt vor + während des Events). Ihr braucht hier sowieso keine Bedenken zu haben, falls ihr des englischen und französischen nicht so mächtig seit, da es immer nette Mitstreiter gibt, die weiterhelfen und übersetzen.

 

Nach diesen Tagen in Marokko blieb die Gewissheit, dass ich mit der Anmeldung zum UTAT genau ins Schwarze getroffen habe. Ich denke, dass ich hier nicht das letzte mal am Start war, es gibt ja schließlich noch andere Strecken zu erkunden. Ob damit nun die 105km-, oder die noch unbekannte 10km-Variante gemeint ist, wird nicht verraten!

 

Zu guter letzt ist hier noch der Link zu Joe Kelbes Bericht über die 105km-Distanz.

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